Oberbürgermeister-Kandidat für Hannover: Vom Kämmerer zum Kümmerer: SPD nominiert Axel von der Ohe

Mit 97 Prozent hat die SPD Hannover Axel von der Ohe heute für die Oberbürgermeister-Kandidatur nominiert.
„Ich möchte das Rathaus mit meiner Vision für Hannover zurückgewinnen. Hannover soll eine lebenswerte Stadt für alle sein – unabhängig von Alter, Herkunft, Stadtteil oder sozialer Schicht“, sagt Axel von der Ohe. Der 48-jährige Verwaltungsexperte ist aktuell Finanz-, Feuerwehr- und Ordnungsdezernent und zugleich Erster Stadtrat der Landeshauptstadt.
Die insgesamt 13 Stadtbezirke mit ihren 51 Stadtteilen und Quartieren machten das vielfältige und urbane Lebensgefühl Hannovers aus: „Es geht mir nicht darum, Unterschiede zu verwischen. Hannover ist eine Großstadt. Und es gehört zum Wesen einer Großstadt, dass ihre Stadtteile und Quartiere unterschiedlich sind", betont von der Ohe in Hannover-Mühlenberg. „Mein Ziel ist es aber, dass wir wieder enger zusammenrücken, egal ob wir in der List zu Hause sind, in Stöcken oder in Linden-Süd.“
Die kommunale Basis für ein lebenswertes Hannover stärken
Von der Ohe möchte den Blick auf alle Stadtteile richten, damit in Hannover, kein Viertel abgehängt und kein Mensch zurückgelassen wird. Sein Ziel: Bildung mit sozialer Gerechtigkeit verbinden, mit einer funktionierenden Verwaltung als Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Soziale Sicherheit und innerer Sicherheit will er zusammendenken. In seiner Rede stellte er drei Schwerpunkte vor:
1. Hannover – die Stadt der kurzen Wege
Infrastruktur und Verwaltung wird von der Ohe zur Chefsache machen:
- eine finanziell gut aufgestellte, kommunale Baugesellschaft gründen, sie mit mindestens 500 Mio. Euro in den kommenden zehn Jahren ausstatten und das städtische Gebäudemanagement so stärken, dass mehr und schneller gebaut werden kann
- eine One-Stop-Agency für alle wirtschaftsbezogenen Anliegen (Genehmigungen, Prüfungen, Administration) in der Verwaltung einführen
2. Hannover – die Stadt der Chancen
Für die kommunale Daseinsfürsorge will von der Ohe konkrete Projekte umsetzen:
- einen Sonderfonds für Kitas der freien Träger mit einem Volumen von 50 Mio. Euro für die nächsten 10 Jahre aufsetzen
- die IGS Linden innerhalb von sechs bis acht Jahren sanieren, statt der bisher geplanten zwölf Jahre und die IGS Roderbruch als das erste Projekt der kommunalen Baugesellschaft priorisieren
- Kostenloses Mittagessen für alle Grundschulkinder einführen
3. Hannover – die Stadt des sicheren Arbeitens und Wohnens
Für mehr Sicherheit wird von der Ohe:
- städtische Aufträge nur noch an Unternehmen vergeben, die sich an das Tariftreuegesetz halten
- künstliche Trennung von Straßensozialarbeit und Ordnungsdienst durch den Einsatz von multiprofessionellen Teams überwinden
- Wohnbauförderung stärken und die Wartezeit für eine Baugenehmigung auf maximal drei Monate verkürzen
Führungsstil: Zuhören, zusammenführen, pragmatisch entscheiden
„Mit mir bekommt Hannover wieder einen Oberbürgermeister für die ganze Stadt. Keine moralisierende Politik am Alltagsempfinden der allermeisten vorbei, sondern ein Ohr für die Probleme aller Menschen. Pragmatismus statt Ideologie. Das ist mein Weg", erläutert von der Ohe. „Die Politik in Hannover über Parteigrenzen hinweg wieder zusammenzuführen, statt auf das Spalten auszurichten – darum geht es mir, wenn ich von Zusammenhalt vor Ort spreche."
Von der Ohe ist für sein Studium vor fast 30 Jahren nach Hannover gezogen und kennt die Stadt in ihrer Vielfalt aus jahrzehntelanger Erfahrung in Verwaltung und Politik. Nach seiner Promotion und seinem Berufseinstieg als Büroleiter eines Bundestagsabgeordneten war er zunächst in der Regionsverwaltung unter anderem als persönlicher Referent des Dezernenten für Umwelt, Planung und Bauen und Leiter des Fachbereichs „Zentrale Steuerung“ tätig. Seit 2017 ist er Stadtkämmerer und Ordnungsdezernent und seit 2021 gewählter Erster Stadtrat und Dezernent für Finanzen, Ordnung und Feuerwehr.
Von der Ohe lebt mit seiner Familie in Hannover-Linden, ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Nun will der bisherige Kämmerer der Landeshauptstadt zum Kümmerer für Menschen in Hannover werden.
Bekenntnis zu Hannover: Traumjob, nicht Karriere-Sprungbrett
„Ich möchte anpacken und ich werde bleiben – das Amt des Oberbürgermeisters ist für mich kein Karriere-Sprungbrett. Es ist mein Traumjob", bekräftigt von der Ohe. „Nicht nur, weil Hannover mein Zuhause ist, sondern weil ich möchte, dass man in unserer Stadt selbstbewusst sagt: Ich wohne gerne in Hannover."
In den kommenden Monaten plant von der Ohe einen intensiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern aus dem gesamten Stadtgebiet: „Ich bin fest davon überzeugt, dass es uns als Stadtgesellschaft nur gut geht, wenn es jeder und jedem gut geht. Hannover soll wieder eine Stadt der guten Nachbarinnen und Nachbarn sein. Deshalb freue ich mich, möglichst vielen Bewohnern unserer Stadt auf meinem Weg durch die Quartiere persönlich zu begegnen."
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