Am kommenden Samstag, 13. Januar, wählen über 150 Delegierte einen neuen Vorstand für die SPD in der Landeshauptstadt Hannover. Mit dem Rückzug von Ulrike Strauch vom Parteivorsitz stellen sich nun Melanie Walter und Adis Ahmetovic zur Wahl.

Auf dem Parteitag in der Leonore-Goldschmidt-Schule in Hannover-Mühlenberg kandidieren Melanie Walter und Adis Ahmetovic als Co-Vorsitzende in einer so genannten Doppelspitze. Die beiden stellen ihre politischen Anliegen und Ausrichtung als Vorsitzende sowie ihre Person im Vorfeld des Parteitags innerhalb der SPD Hannover vor. Wir zitieren die Vorstellung der zwei Kandidat:innen:

Liebe Genossinnen und Genossen,

wir können voller Stolz auf das Geleistete zurückblicken. Obwohl die vergangenen Jahre alles andere als einfach waren – Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, hohe Inflation, steigende Miet-, Energie- und Lebensmittelpreise, Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels, Migration oder der Fachkräftemangel – haben wir gezeigt, dass wir Krisen und Herausforderungen miteinander bewältigen können. Unsere Stärke ist unsere Geschlossenheit und Entschlossenheit.

Wir haben klar gemacht, dass unser Kompass auf die Belange und das Wohl der Hannoveranerinnen und Hannoveraner in der ganzen Stadt ausgerichtet ist. Politik muss Lösungen entwickeln – gemeinsam mit Kultur, Soziales, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – und muss liefern. Als Hannover-SPD sind wir Krisenmanagerin auf der einen und Zukunftsgestalterin auf der anderen Seite. Die Menschen in Hannover und dem Umland haben unseren Einsatz erkannt und honoriert: Bei der Kommunal- und Bundestagswahl 2021 ist die SPD fast überall stärkste Kraft geworden. An diesen Erfolgen wollen wir anknüpfen.

Wir setzen auch dort klare Grenzen, wo sie angebracht und notwendig sind. Das Ende der Koalition im Rathaus ist uns nicht leicht gefallen, war aber unausweichlich. Vertrauensverlust, Verstöße gegen die Koalitionsvereinbarung seitens des Koalitionspartners, Meinungsverschiedenheiten ohne pragmatische Kompromissbereitschaft bei Themen wie der Mobilitätswende, dem Wohnungsbau oder der Wirtschaftsförderung ließen keinen anderen Schluss zu. Und es zeigt sich: Mit wechselnden Mehrheiten haben wir den Stillstand in der hannoverschen Politik aufgebrochen und schon in den ersten vier Wochen zahlreiche Anträge auf den Weg gebracht. Wichtig ist, immer wieder zu betonen: Seit Jahrzehnten tragen wir für diese Stadt Verantwortung. Wir würden keinen Schritt gehen, der unserer Stadt schaden würde. Es geht weiter mit dem Fortschritt in Hannover. Was wir versprochen haben, haben wir eingehalten, getreu unserem Motto: Eine Stadt für alle!

Warum wir?

Gemeinsam arbeiten wir beide seit vier Jahren im Vorstand der SPD Hannover und haben als Team zahlreiche Initiativen und Projekte auf den Weg gebracht. Wir haben Wahlkämpfe zusammen vorbereitet und Wahlen gewonnen. Es liegt uns viel daran, diese erfolgreiche Arbeit, die auf offenen Dialog, Partizipation und Transparenz fußt, in den kommenden zwei Jahren weiterzuführen. Wir beide möchten weiterhin Verantwortung übernehmen und uns als SPD dem politischen Wettbewerb stellen. Wir wollen Lösungen für die Menschen vor Ort anbieten. Zusammen mit den Ortsvereinen und den tausenden Mitgliedern in allen 13 Stadtbezirken, die engagierte und großartige Arbeit leisten, werden wir auch zukünftig nahbar für die Menschen sein und eine Politik machen, die den Lebensrealitäten entspricht.

Wir sind die „Kümmerer“-Partei sein, die für Fortschritt und Wohlstand, Sicherheit und Stabilität steht und meinen es ernst, wenn wir sagen: Egal ob Herrenhausen oder Badenstedt, ob Bothfeld oder Linden, in allen 13 Stadtbezirken, in allen 51 Stadtteilen müssen wir den Menschen Chancengerechtigkeit und Perspektiven aufzeigen. Als Doppelspitze stehen wir dabei für Kontinuität, die in Zeiten multipler Herausforderungen und Krisen wichtig ist. Wir möchten mit unserer Erfahrung und dem in uns gesetzten Vertrauen in sichere Fahrwasser kommen und inhaltlich punkten mit Themen, die die Menschen bewegt.

Dabei setzen wir auf folgende Schwerpunkte:

  • Mehr Investitionen in die Bildung. Wir wollen die familienfreundlichste Kommune werden, die die besten Voraussetzungen in Krippen, Kitas und Schulen schafft.
  • Eine sozial gerechte und zukunftsgerichtete Innenstadt, die ein Ort ist für Arbeit, Wohnen und Erleben.
  • Mehr bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum für Jung und Alt. Wir bekennen uns weiterhin als Ausgleich zu Kleingärten und stehen wie seit Jahrzehnten fest an der Seite der Vereine.
  • Einen starken Arbeits- und Wirtschaftsstandort, der sich zu „Made in Hannover“ bekennt, in Zeiten von Transformation Beschäftigung sichert und neue Arbeitsplätze schafft. Zudem bekennen wir uns zu der Vielfalt an ökonomischen Branchen - wie z. B. Handwerk, Handel und Dienstleistungssektor, öffentlicher Dienst, Industriestandort, Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Banken,- Finanzen und Versicherungswirtschaft sowie Bau- und Wohnungswirtschaft.
  • Stärkung des Sport- und Kulturbereichs sowie des Ehrenamtes in allen Bereichen. Besondere Anerkennung genießen die Hilfskräfte im Katastrophenschutz, die insbesondere in Zeiten der Hochwasserkatastrophe die Schutzwand für uns waren.

Wir möchten in den kommenden zwei Jahren als Doppelspitze zusammen mit einem motivierten und starken Vorstandsteam Hand in Hand mit der SPD-Fraktion Hannover zu einer Stadt für alle - und nicht der Wenigen machen. Wir haben die ganze Stadt im Blick.

Wir stellen uns vor:

Ich bin Melanie Walter, 50 Jahre. Seit 25 Jahren lebe ich in Hannover und seit 25 Jahren bin ich für die SPD in Hannover aktiv. Meine politische Heimat ist der OV Südstadt-Bult auch wenn ich seit einigen Jahren in Döhren lebe. In der Südstadt war ich Bezirksratsfrau und lange stellv. OV-Vorsitzende. Parallel war ich immer im Unterbezirk aktiv: Erst als Mitglied im Juso UB-Vorstand und dann mehrere Jahre als Stellv. und als Vorsitzende des Unterbezirksbeirates. Seit 2020 bin ich stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende. Neben der ehrenamtlichen Arbeit für die SPD habe ich das Lehramt für berufsbildende Schulen mit dem 2. Staatsexamen abgeschlossen, mich dann aber für einen Weg außerhalb von Schule entschlossen. Nach beruflichen Stationen bei der IHK Hannover, der Landeshauptstadt Hannover und der niedersächsischen Staatskanzlei bin ich aktuell Abteilungsleiterin für berufliche Bildung im niedersächsischen Kultusministerium.

Ich, Adis Ahmetovic, bin 30 Jahre alt und bin bei den Jusos im Unterbezirk Region Hannover politisch „groß geworden“. Vier Jahre war ich stellvertretender Vorsitzender und weitere vier Jahre als Co-Vorsitzender für den Juso-Unterbezirk Region Hannover aktiv. Dort habe ich federführend mit vielen engagierten jungen Menschen an Projekten wie der erfolgreich umgesetzten „Jugendnetzkarte“ entscheidend mitgewirkt. Im SPD-Unterbezirk habe ich vier Jahre als Beisitzer und zudem rund zwei Jahre den Unterbezirksbeirat als Vorsitzender in einem Führungsteam geleitet. Dazu war ich stellvertretender Vorsitzender des SPD-UB Region Hannover, Bezirksratsherr im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide und Vorsitzender des Integrationsbeirates Bothfeld-Vahrenheide. Mein politisches Engagement in der SPD hat jedoch im Ortsverein Bothfeld, der seit über zehn Jahren mein Heimat-OV ist, begonnen. Von Geburt an, vom Kindergarten bis zum Studium an der Leibniz Universität Hannover, an der ich gymnasiales Lehramt mit den Fächern Politik-Wirtschaft und Deutsch studiert habe, bin ich der Stadt an der Leine treu geblieben. Bevor ich im Jahre 2021 in den Deutschen Bundestag gewählt wurde, habe ich als Referent in der Niedersächsischen Staatskanzlei gearbeitet.

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